NJUHS
 
 
Räume für Künstler : Künstler für Räume
 
… Immer klarer zeichnet sich ab, dass das Westend nicht nur viele Nationen, sondern auch viel Kreativität beherbergt. “Die Kunst im Stadtviertel sichtbar zu machen”, dafür setzt sich jetzt Dagmar Landler-Krämer vom Wohnungsamt ein. Dazu gibt es nun auch den offiziellen Auftrag, der Kunst neue Räume zu suchen und zu eröffnen. Erst einmal auf zehn Monate begrenzt, wird dieses Projekt aus den Mitteln für eine “Soziale Stadt” unterstützt.
… Hierbei kommt der Grafikerin und Künstlerin Rita Marsmann, die bereits seit zwei Jahren die Offenen Ateliers im Westend organisiert, eine entscheidende Rolle zu: Sie wird als Quartierskuratorin Anlaufstelle sein für Künstler, die im Westend Ausstellungsmöglichkeiten suchen. Denn neben dem Stadtteilmanagement und sozialen Projekten sowie der Betreuung baulicher Fragen soll der Kunstraum Westend e.V. als Dritte Kraft zur Wahrung künstlerischer Belange mit ins Boot der “Sozialen Stadt” geholt werden. Derzeit baut Rita Marsmann eine Raumbörse auf, recherchiert nach Eigentümern, die den Künstlern zeitlich begrenzt ihre Räume zur Verfügung stellen. Die ersten Kontakte zu Gewerbe Treibenden, die der “Kunst Raum  geben” wollen, sind längst geknüpft.
… Leerstand gibt es im inneren Westend auch genügend und ein Interesse, Ladenlokale, Werkstätten und Hinterhöfe sowie Hausfassaden und Treppenhäuser attraktiv zu nutzen. Ebenso bestehen durch die Organisation der Offenen Ateliers schon einige Verbindungen zu Kunst Schaffenden.
… Hinzu kommt als weiterer Baustein ein jedes Quartal statt findendes Werkstattgespräch. Am jeweiligen Sonntag um 16 Uhr werden wechselnde Künstler ihre Produktionsstätten öffnen, um sich und ihre Produktionsbedingungen vorzustellen und sich dem Austausch mit Interessierten zu öffnen.
… Am 24. September wird Harald Lubasch (Westendstraße 8) Gastgeber sein. Und auch für den 10. Dezember steht schon fest, dass Antje Dienstbir, die soeben für ihre Löffel der Hessische Gestaltungspreis der Handwerkskammern erhielt, sich mit ihrer Künstlerkollegin, der Keramikerin Christine Ducombe-Thüring, vorstellen wird.
… Als dritter Baustein des Projekts plant Titus Grab, in Kooperation mit dem Projektbüro und städtischen Ämtern, Skulpturen ins Quartier zu holen.
… Seit mehreren Jahren besteht schon durch die Arbeit des Kunstraum Westend e. V. der Kontakt im Viertel  zwischen dem künstlerisch arbeitenden Verein und dem Wohnungsamt und damit zu Dagmar Landler-Krämer. So hat damals das Amt auch einen finanziellen Beitrag zu Wiesbadens einziger Freiluft-Galerie an der Kreuzung zwischen Goeben- und Bertramstraße sowie dem Bismarckring beigetragen.
… Also war es nur eine Frage der Zeit, an den Kunstraum heran zu treten und ein offenes Gespräch über weitere künstlerische Entfaltungsmöglichkeiten zu führen. Den Ausschlag, resümmiert Titus Grab, Gründer und Vorsitzender des Vereins, hat wohl auch die Kunst am Bau in den drei Sozialwohnbauten gegeben. Denn wie bereits bei den Kunstkoffern wird in den Treppenhäusern der GeWeGe in der Helenen-, Hellmund- und Hermannstraße der “ernst zu nehmende Wille” des Kunstraum e. V.s deutlich, etwas “für’s Viertel zu tun.”
 
Infokasten
Weitere Informationen:
– Sprechzeiten von Rita Marsmann
im Konrad Arndt-Haus: donnerstags von 9 bis 11 Uhr
Telefon: 0611/411 39 65
Bildunterschrift:
 
Kunst lebt vor Ort    Bild: Titus Grab